Die Belege vom Bundesverband der Energie- und Wasserversorger zeigen auf, dass in Deutschland der Bedarf an Trinkwasser bei durchschnittlich 129 Litern pro Tag liegt. Doch nur ein Bruchteil davon wird wirklich zum Trinken oder Kochen verwendet. Im Haushalt kann auch Regenwasser als Brauchwasser verwendet werden.
Die Toilette ist im Haus der absolute Hauptverbraucher von Wasser mit rund 34 Litern sauberen Trinkwassers, das jeder Deutsche täglich im WC herunterspült. Weitere 25 Liter kommen fürs Putzen, Geschirrspülen und Wäsche waschen hinzu. Weitere 5 Liter werden für den Garten täglich benötigt.
Da verwundert es nicht wirklich, dass viele Bauherren und Hausbesitzer sich wünschen, das gesammelte Regenwasser, im Wassertank im Garten, nicht nur zum Bewässern der Grünanlagen einzusetzen. Generell kann das gesammelte Regenwasser auch für die Waschmaschine oder die WC-Spülung eingesetzt werden. Allerdings geht das nicht ganz ohne Aufwand.
Die Bestandteile einer Regenwassernutzungsanlage
Die fachgerechte Installation einer solchen Anlage ist die Grundvoraussetzung, um Regenwasser im Haus zu verwenden. Optimal zum Einbau einer solchen Anlage ist ein schräges Hausdach. Zur Regenwassernutzungsanlagen gehören ein Rohr- und Filtersystem, ein Wasserspeicher aus Kunststoff oder Beton und eine möglichst effiziente Pumpe. Beim Wasserversorger muss die Anlage angemeldet werden.
Regenwasser für Garten und Haushalt nutzen
Die Effektivität einer Regenwassernutzungsanlage hängt von folgenden Faktoren ab:
- die Größe des Dachs
- die zu erwartende Niederschlagsmenge
- Anzahl der im Haushalt lebenden Personen
- Soll das Regenwasser auch für die Toilette genutzt werden, muss der Wassertank im Garten ausreichend groß sein.
Für Hausbesitzer mit einem großen Garten ist die Nutzung dieser Anlage besonders lukrativ. In dem Tank lässt sich genügend Wasser speichern, um den Garten bei jeder Trockenperiode ausreichend bewässern zu können.
Auch zum Wäschewaschen ist das Regenwasser hervorragend geeignet, denn wer weiches Wasser zum Waschen nutzt, spart sich eine Menge Weichspüler. Damit ist sogar der Umwelt geholfen.
Ein weiterer Vorteil im Haushalt ist, dass man bei der Verwendung des weichen Regenwassers, auf Kalkreiniger und andere aggressive Reinigungsmittel verzichten kann.
Hygienischer Aspekt, wie sauber ist Regenwasser?
Laut mehreren Untersuchungen ist die Keimbelastung im Regenwasser sehr gering. Jedoch ist wichtig, dass das Wasser sauber aufgefangen und in den Wassertank im Garten geleitet werden kann. Ansonsten besteht hier die Gefahr der Kontaminierung. Das Regenwasser als Toilettenspülung oder auch zum Wäschewaschen ist dabei völlig unbedenklich.
Alternative zur Regenwassernutzungsanlage
Eine Regentonne stellt zwar besonders für kleinere Familien eine Alternative zur Regenwassernutzungsanlage dar, allerdings ist die Gefahr dabei nicht zu unterschätzen.
Denn kleine Kinder können auch schon im flachen Wasser ertrinken, somit stellt eine nicht gesicherte und abgesperrte Regentonne eine tödliche Gefahr für ein Kind dar, wenn es hinaufklettert und dann hineinfällt.
Somit sollte eine Regentonne immer verschlossen sein. Das hat auch einen weiteren Vorteil. Mücken können im Wasser keine Eier ablegen. Auch die Veralgung wird damit unterbunden und die Regentonne muss seltener gereinigt werden.
Das Versenken im Erdreich sollte gar nicht erst in Betracht gezogen werden, dies ist einfach zu gefährlich, weil Kinder viel zu leicht hineinfallen können.
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